DE3205620C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Fernüberwachung eines Verkaufsautomaten mittels eines Zentralcomputers nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, wie sie aus der DE-OS 21 31 089 bekannt ist, wird der Verkaufsautomat durch einen codierten Schlüssel vom Zentralcomputer geöffnet und muß dann innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine im Inneren des Verkaufsautomaten befindliche Tastatur mit einer bestimmten Ziffernfolge betätigt werden. ist die Ziffernfolge falsch, so wird ein Alarm ausgelöst. Dieses Sicherheitssystem reicht nicht aus in Fällen, in denen mit einem entwendeten Schlüssel der Verkaufsautomat geöffnet wird und auf unzulässige Weise Kenntnis von der Ziffernkombination erlangt wurde.

Aus der DE-OS 21 31 094 und DE-OS 25 13 097 ist es bekannt, den laufenden Betriebszustand und verschiedene Störungsfälle durch ein Fernüberwachungssystem einem Zentralcomputer zu melden, wodurch z. B. eine zentrale Erfassung der Warenbestände ermöglicht wird. Besondere Vorkehrungen zur Erhöhung der Sicherheit gegen unbefugtes Öffnen der Verkaufsautomaten werden dabei jedoch nicht getroffen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch ein Fernüberwachungssystem der eingangs genannten Art gebotene Sicherheit gegen unbefugtes Öffnen von Verkaufsautomaten weiter zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Erreicht wird die erhöhte Sicherheit dadurch, daß die Wartungsperson zusätzlich zu erkennen geben muß, ob Service- oder Wartungsarbeiten vorgenommen werden, und im Zentralcomputer ein Serviceplan und ein Wartungsplan gespeichert sind. Bei außerplanmäßigen Service- oder Wartungsarbeiten kann eine zusätzliche Überprüfung stattfinden.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Im Betrieb überwacht z. B. ein Mikroprozessor in dem jeweiligen Verkaufsautomaten die Tätigkeit und den Zustand des Automaten und hält die laufenden Umsatzsummen, bezogen auf Ware und Bargeld fest. In vorgegebenen Intervallen schaltet sich eine an den Mikroprozessor angepaßte Steuerung in eine Fernsprechleitung und ruft den Zentralcomputer an. Wenn die Verbindung hergestellt ist, gibt der Mikroprozessor seine Kenndaten an und übermittelt die aktuellen Zustandsinformationen. Der Zentralcomputer bestätigt den Empfang und übermittelt den Zeitpunkt des nächsten planmäßigen Anrufs an den Mikroprozessor des Verkaufsautomaten zurück, dazu nötigenfalls weitere Kontrollinformationen. Die Andauer dieser Verbindungen liegt üblicherweise unter 10 sec.

Außer den im Programm vorgesehenen Anrufen können der Mikroprozessor und die zugehörige Steuerung in dem Verkaufsautomaten (oder der Punktmodul, wie weiter unten erörtert) einen Echtzeitanruf ausführen, um das Auftreten eines Alarmzustands anzuzeigen oder um anzuzeigen, daß er von einem Untersuchungs- oder Wartungsmann aufgesucht worden ist. Als Alarmzustände kommen unter anderem beispielsweise folgende Zustände in Betracht:

• 1. Unzulässiger Zutritt zu dem Verkaufsautomaten, festgestellt durch die Betätigung eines Türschalters ohne zutreffende Reihenfolge bei der Betätigung von damit in Reihe liegenden handbetätigten Druckknopfschaltern;
• 2. Leer-Zustände (keine Ware mehr vorhanden);
• 3. Blockieren des Verkaufsautomaten;
• 4. fehlerhaftes Arbeiten des Geldwechslers;
• 5. Abfühlen einer Temperatur im Inneren des Verkaufsautomaten mit oberhalb oder unterhalb vorgegebener Grenzwerte liegenden Werten, in Verbindung mit einer Verzögerungsschaltung, um zu berücksichtigen, daß ein Signal "erhöhte Temperatur" auftreten kann nach einem Serviceanruf, bei dem die Tür des Verkaufsautomaten während längerer Zeit offengestanden hat;
• 6. Überlaufen von Waren oder Geld oder sonstige Störung an der Wechselmechanik bei der richtigen Ausgabe von Wechselgeld;
• 7. ständiges Ausbleiben der Spannung während einer Zeitspanne, die eine vorbestimmte Zeitspanne überschreitet;
• 8. Rückkehr der Spannung nach einem festgestellten Ausbleiben;
• 9. Bedienen mit abgezähltem Geld, nachdem der Geldwechsler nicht mehr in der Lage ist, den Kunden weiteres Wechselgeld herauszugeben; und
• 10. Kompressorstörung, erkennbar an übermäßig langer Laufdauer.

Obwohl bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zweckmäßig ein Mikroprozessor mit den zugehörigen Software-Instruktionen verwendet wird, um die verlangten Überwachungs- und Übermittlungsfunktionen auszuüben, kann das ganze System natürlich auch festverdrahtet aufgebaut werden, ohne daß irgendwelche Software-Instruktionen benötigt oder verwendet werden.

Außerdem wird zwar in der nachstehenden Beschreibung immer der Ausdruck "Verkaufsautomat" benutzt, damit soll aber nicht eine Einschränkung auf Vorrichtungen für den Verkauf von in Flaschen oder Dosen abgefüllte Getränke, von Getränken in Bechern, oder auf Verkaufsgeräte von verpackten Waren aller Art, wie Zigaretten od. dgl. zum Ausdruck gebracht werden.

Obwohl ferner im allgemeinen eine Fernsprechleitung als Kommunikationsglied zwischen den Verkaufsautomaten und dem Zentralcomputer verwendet wird, können auch andere Arten oder Kombinationen von Kommunikationsmitteln angewendet werden, beispielsweise Radio oder Telegraph.

Zweckmäßig arbeitet die erfindungsgemäße Vorrichtung als Verbund-Verarbeitungssystem. Das heißt, daß einige logische Funktionen ausschließlich von den Mikroprozessoren in den entfernt befindlichen Punktmoduln gesteuert werden und einige allein von dem Zentralcomputerkomplex. Andere logische Funktionen werden gemeinsam von dem Zentralcomputerkomplex und den Punktmodul-Mikroprozessoren gesteuert. Das Verbund-Verarbeitungssystem stellt also eine große Vielfalt von Funktionen bereit.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ergibt sich im einzelnen aus der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung.

Fig. 1 ist ein Blockdiagramm des Kommunikationssystems;

Fig. 2 ist ein Blockdiagramm einer einzelnen entfernt angeordneten Überwachungsstation in den jeweiligen Verkaufsautomaten nach Fig. 1 und

Fig. 3 ist ein Flußdiagramm der Alarm-Logikfunktionen, die von den Punktmoduln ausgeübt werden, wenn die Tür des Verkaufsautomaten unzulässigerweise geöffnet wird, einschließlich der Erzeugung der Signale für unzulässigen Zutritt, Service-Anruf und Wartungsanruf.

Fig. 1 zeigt eine Anzahl Verkaufsautomaten A, B und C, die jeweils einen Mikroprozessor sowie einen Verbindungsweg zu einem Zentralcomputer CC aufweisen.

Fig. 2 zeigt einen einzelnen Punktmodul 10, der in jeden zu überwachenden Verkaufsautomaten eingebaut ist. Der Punktmodul 10 enthält einen Mikroprozessor 18 und die zugehörigen Hilfsschaltungen; er ist in der Lage, einen Verkaufsautomaten zu überwachen und kann den gesamten Zustand des Automaten über eine Fernsprechleitung mittels eines Anpassungsgliedes 36 an den Zentralcomputer CC übermitteln; statt der Telefonleitung können auch andere, an sich bekannte Kommunikationsmittel, beispielsweise Radio, eingesetzt werden. Der Punktmodul 10 ist so ausgebildet, daß er leicht an die meisten Modelle der Hersteller von Verkaufsautomaten und Geldwechslern angepaßt werden kann. Aus diesem Grunde besitzt er eine Konfigurationssteuerung 22 , die zur Herbeiführung dieser Kompatibilität durch Betätigen einer Auswahlsteuerung 24 veränderbar ist.

Jeder Punktmodul 10 macht bei seinem erstmaligen Einbau in einen Verkaufsautomaten einen Initialisierungsprozeß mit dem Zentralcomputer CC durch. Die Identifizierungsnummer des Punktmoduls 10 und die Zugriffstelefonnummer des Zentralcomputers CC werden in dem Punktmodul 10 vorverdrahtet, wie im einzelnen in Zusammenhang mit dem verdrahteten Speicher 32 beschrieben wird.

Während der Initialisierung ist der Punktmodul 10 in einen Verkaufsautomaten A, B, C usw. eingebaut und werden in der Verkaufsautomatenschaltung die Verbindungen zu den verschiedenen Abfühlpunkten sowie mit dem Telefonanpassungsglied 36 hergestellt. Nach dem Anschließen wird in dem Punktmodul 10 ein (nicht gezeichneter) Initialisierungsknopf gedrückt, der einen Initialisierungsruf an den Zentralcomputer CC auslöst. Der Computer CC empfängt den Initialisierungsruf, erkennt die Punktmodul-Identifikation, entnimmt der internen Datei des Computers CC die Parameter, die zu diesem Verkaufsautomatenort passen (einschließlich - jedoch nicht nur - Kennzeichnung dahingehend, welche Waren sich in jedem Vorratsabteil befinden, Verkaufspreis(e), Zeitpunkt des nächsten vorgesehenen Aufrufs, Informationen über die Kontrolle der Kompressorfunktionen usw.) und überträgt diese interne Dateninformation auf den Punktmodul 10, der sie in seinen Speicher 20 aufnimmt. Mit anderen Worten: Informationen, die sich auf die speziellen Verkaufsstellen und -automaten beziehen, werden in dem Speicher des Zentralcomputers CC als Hauptaufzeichnung von wichtigen Verkaufsdaten gespeichert, und wenn irgendein neuer Punktmodul an diesen Verkaufsautomaten angeschlossen wird, wird diese Information zum Initialisieren dieses Punktmoduls benutzt.

Der Initialisierungsvorgang umfaßt auch das Zurückstellen aller Zähler und Register in dem Punktmodul 10 auf Null und das Beziehen der Zählwerte in den Zentralcomputerzählern auf Null.

Der Punktmodul 10 nimmt die Gültigkeitskontrolle der von dem Zentralcomputer CC empfangenen Daten vor, und speichert die Daten, die bestimmte Kontrollen passiert haben, in seinen Schreib/Lese-Speicher (RAM) 20 ein, damit sie bei dem nachfolgenden Normalbetrieb verwendbar sind. Diese Gültigkeitskontrolle hat den üblichen Umfang und ist beispielsweise in der US-PS 42 41 237 beschrieben.

Die an der Schnittstelle zu dem Punktmodul 10 auftretenden Signale können in zwei Klassen unterteilt werden, und zwar in Eingangssignale von dem Verkaufsautomaten zum Punktmodul 10 und Ausgangssignale von dem Punktmodul 10 zum Zentralcomputer CC. Die Eingangssignale sind ihrerseits in zwei Gruppen unterteilt, nämlich in Wechselstromsignale und Gleichstromsignale.

Der Punktmodul 10 des Ausführungsbeispiels hat eine Gesamtkapazität von 40 Eingangssignalen, von denen 34 für die Schnittstelle mit dem Verkaufsautomaten benutzt werden. Zweckmäßig werden sowohl die Wechselstrom- als auch die Gleichstrom-Eingangssignale von der Steuerlogik des Punktmoduls 10 isoliert. Das kann beispielsweise geschehen durch Verwendung von Optokupplern 12 bzw. 14 (vgl. Fig. 2). Derartige Optokuppler 12, 14 stellen eine sehr kleine Belastung für den Verkaufsautomaten dar und ergeben eine Isolation von mindestens 1000 V Wechselspannung gegenüber der Logik des Punktmoduls 10. Natürlich kann der Punktmodul 10 weit mehr als 40 Eingänge besitzen. Beispielsweise kann er auf 64 Eingänge oder mehr ausgebaut werden.

Der verwendete Verkaufsautomat kann z. B. mindestens 16 Verkaufskolonnen oder Warenlagerungsabteile aufweisen, von denen jede einen Verkaufsmotor, ein Solenoid oder ein anderes geeignetes Mittel aufweist, durch das ein gewähltes Produkt auf ein Befehlssignal hin ausgegeben wird. Die Einzelheiten derartiger Verkaufsmotoren und des eigentlichen Verkaufsautomaten sind bekannt und bilden auch keinen Teil der Erfindung. Die Ausgangsgrößen oder Zustände der jeweiligen Verkaufsmotoren sind aber verwendbar zum Ausüben vieler der erforderlichen Logikfunktionen. Wenn beispielsweise ein bestimmter Verkaufsmotor oder ein Verkaufssolenoid eingeschaltet wird, so bedeutet das eine Anzeige dafür, daß Produkte aus einer bestimmten Kolonne verkauft oder abgegeben werden. Daraus ergibt sich ein Adressenspeicherplatz bezüglich der gerade verkauften Produkte. Die Verkaufsmotoreingangssignale, die in Fig. 2 mit 1 bis 16 beziffert sind, werden von der stromführenden Seite jedes Verkaufsmotors genommen. Ein Potential zwischen jedem dieser Signale gegenüber dem Nulleiter L₂ des Verkaufsautomaten bedeutet einen Verkauf aus der zugehörigen Kolonne eines Produkts. Ein Verkaufsautomat mit nur acht Produktkolonnen wäre an die Verkaufsmotoreingangssignale 1 bis 8 angeschlossen, wobei die Verkaufseingangssignale 9 bis 16 unbesetzt blieben. Damit wären natürlich zusätzliche Eingänge für die Eingabe anderer verlangter Daten in den Punktmodul 10 verfügbar. Alle Verkaufsmotoreingangssignale werden durch den Wechselstrom-Optokuppler 12 über die Bitstatusleitung B 12-IN zu dem Eingang/Ausgang- Multiplexer 16 des Punktmoduls 10 geleitet.

Mit dem Wechselstrom-Optokuppler 12 sind ferner die Verkaufs-Status- und Leistungseingangssignale "leer", "abgezähltes Geld" und "Verkaufsrelais" verbunden. Das "leer"-Eingangssignal wird von einem Fühler abgeleitet, der einen Stromfluß durch irgendeinen einer Mehrzahl von "leer"-Indikatoren feststellt, die den entsprechenden Vorratsabteilen oder -kolonnen des Verkaufsautomaten zugeordnet sind. Die Identifizierung, welches Produkt ausverkauft ist, wird von dem Zentralcomputer CC vorgenommen in Verbindung damit, welcher der jeweiligen Verkaufsmotoren in Betrieb war, als der "leer"-Indikator abtastete, daß ein solcher Zustand vorlag; Näheres darüber weiter unten. Das Eingangssignal "abgezähltes Geld" wird abgetastet von dem Potential zwischen der stromführenden Seite eines "abgezähltes Geld"-Indikators in dem Verkaufsautomaten und dem Nulleiter L₂ des Automaten. Der Eingang "Verkaufsrelais" wird abgetastet von einem Potential zwischen der stromführenden Seite des "Verkaufsrelais" und dem Nulleiter L₂ des Verkaufsautomaten.

Die Wechselstromleitungen L₁ und L₂ stellen direkte und abgesicherte Verbindungen zu der Stromversorgung des Verkaufsautomaten dar. L₂ ist eine gemeinsame Rückführung, die zum Abtasten aller Wechselstromsignale dient, während der Spannungsverlust zwischen den Wechselstromleitungen L₁ und L₂ dazu benutzt wird, ein Alarmsignal für Stromverlust abzuleiten.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind auch 13 Gleichstromeingangssignale von dem Verkaufsautomaten zu dem Punktmodul 10 vorgesehen, die durch den Gleichstrom-Optokuppler 14 und die Bit-Statusleitung B 14-OUT an den Eingang/Ausgang-Multiplexer 16 des Punktmoduls 10 geleitet werden. Vier dieser Gleichstromsignale sind Signale, die nach dem Einwurf von Münzen unterschiedlichen Nennwerts in die Geldschlitze des Verkaufsautomaten erzeugt werden. Beispielsweise gibt es Einwurfschlitze für Münzen von 1,00 $, 25 Cent, 10 Cent und 5 Cent. Ferner gibt es drei Eingänge an dem Optokoppler 14, die erzeugt werden, wenn Münzen mit dem Nennwert 25 Cent bzw. 10 Cent bzw. 5 Cent zurückgegeben werden. Alle diese Geldeinwurf- und Geldrückgabesignale rühren von einem Geldwechsler üblicher Bauart her, der auf dem Gebiet der Verkaufsautomaten an sich bekannt ist.

Außerdem ist ein Türschalter-Eingangssignal vorgesehen, das von einem Türschalter DSW ausgeht, ein Zutrittsschalter-Eingangssignal, das von einem Schalter ASW für zulässigen Zutritt ausgeht, sowie ein Serviceschalter-Eingangssignal, das von einem Serviceschalter SSW ausgeht. Zusätzliche Gleichstromeingangssignale rühren von einem Fühler TH für hohe Temperatur und einem Fühler TL für niedrige Temperatur her.

Der Türschalter DSW ist so angeordnet, daß er betätigt wird, wenn die Zutrittstür zu dem Verkaufsautomaten geöffnet ist. Dieser Schalter kann ein beliebiger handelsüblicher Schalter sein, beispielsweise ein Mikroschalter, ein optischer Fühler oder ein magnetisch betätigter Näherungsschalter; diese Schalter liefern ein Eingangssignal über den geöffneten und den geschlossenen Zustand der Tür des Verkaufsautomaten an den Punktmodul 10.

Der Schalter ASW für zulässigen Zutritt ist zweckmäßig als versteckter Druckknopfschalter im Inneren des Verkaufsautomaten ausgebildet; die Anbringungsstelle des Schalters ist jeder Person bekannt, die den Verkaufsautomaten zulässigerweise öffent. Wird dieser Schalter ASW innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne, beispielsweise 10 sec nach der Betätigung des Türschalters DSW gedrückt, so ist dem Punktmodul 10 damit kenntlich gemacht, daß die Tür des Verkaufsautomaten zulässigerweise geöffnet worden ist. Wenn dagegen ein Signal der Betätigung des Schalters ASW für zulässigen Zutritt innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne nicht eintrifft, wird ein Alarm ausgelöst, der anzeigt, daß der Verkaufsautomat unzulässigerweise geöffnet worden ist.

Der Service-Schalter SSW ist vorgesehen, um Daten zu erzeugen, die erkennen lassen, daß der Automat zu Servicezwecken geöffnet worden ist, z. B. zum Nachfüllen des Automaten, Entleeren des Geldkastens o. ä., im Gegensatz zu einem Zutritt zum Automaten zu Wartungs- oder Reparaturzwecken. Das bedeutet, daß, wenn ein regelmäßiger Serviceaufruf vorgenommen wurde, der Servicemann nach dem Öffnen der Tür nicht nur den Schalter ASW für zulässigen Zutritt sondern auch den Serviceschalterknopf SSW drückt, damit diese Art von Zutritt zu dem Automaten deutlich von einem Zutritt zu Wartungszwecken unterschieden wird. Wird der SSW-Schalter betätigt, ohne daß zuvor der Schalter ASW gedrückt worden ist, wird ein Alarm wegen unzulässigen Zutritts ausgelöst. Der Punktmodul 10 und der Zentralcomputer CC erhalten also brauchbare Daten, die eine Unterscheidung zwischen diesen beiden Arten des normalen Zutritts zu dem Verkaufsautomaten ermöglichen.

Der Punktmodul 10 ist aus der US-PS 42 41 237 bekannt. Alle Funktionsschaltungen des Punktmoduls 10 und des Mikroprozessors sind wegen der niedrigen Leistungsaufnahme in CMOS-Technik ausgeführt. Die Verwendung eines Mikroprozessors wird bevorzugt wegen der großen Zahl von Eingangsleitungen, die erforderlich sind, wenn eine ausreichende Zahl von Daten erzeugt werden soll, um dem Zentralcomputer CC ausreichende Informationen zu verschaffen, damit ein System von Verkaufsautomaten effektiv betrieben werden kann. Außerdem bietet die Verwendung von Mikroprozessoren eine große Flexibilität bei der Anpassung an eine große Zahl unterschiedlich aufgebauter Verkaufsautomaten mit Hilfe der Konfigurationssteuerung 22 und der Auswahlsteuerung 24.

Bei den übrigen Teilen des Mikroprozessors handelt es sich um Standardbauteile der einschlägigen Technik, beispielsweise den Taktgeber 28, den Festwert/Schreib/Lese-Speicher (ROM/RAM) 20, die Mikroprozessor-Anpassungsschaltung 26, die Punktmodulsteuerlogik 30, den festverdrahteten Speicher 32 und den wählbaren Leiterplattenverbinder 34. Einzelheiten der Arbeitsweise des Mikroprozessors und des zugehörigen Kommunikationssystems sind ebenfalls aus der US-PS 42 41 237 bekannt.

Wie in Spalte 33, Zeilen 19 ff. der US-PS 42 41 237 beschrieben, kann das AIS-Steuerungs- und Kommunikationssystem benutzt werden, um die Fühler des Verkaufsautomaten zu überwachen, indem die oben genannten Eingangssignale dem "Index A" dieses Systems oder einem ausschließlich zugeordneten Speicherteil zur erweiterten Datenwortübertragung zugeführt werden, wie dort z. B. in Spalte 25, Zeilen 49 ff. beschrieben. Das heißt, daß die im Hinblick auf diese Anwendung an der linken Seite der Fig. 1 beschriebenen Eingänge, nämlich die Ausgänge der Fühler des Verkaufsautomaten, einfach in den "A Index"- und Statusbericht-Teil von Fig. 2 der genannten US-PS geleitet werden könnten. Natürlich ist eine Programmlogik erforderlich, um die Logikfunktionen der vorliegenden Vorrichtung in Verbindung mit den Logikkreisen des Mikroprozessors zu erzeugen.

Wie weiterhin aus Fig. 2 hervorgeht, enthält der Punktmodul 10 den festverdrahteten Speicher 32 mit dem Leiterplattenverbinder 34 zum Speichern der Fernsprechnummer des Zentralcomputers CC und der Kontonummer des Verkaufsautomaten. Der festverdrahtete Speicher 32 enthält 16 Wörter zu 4 Bits und ist programmiert durch einen einzelnen Draht je Wort, d. h. 16 Drähte. Es gibt elf Stellen, die für das Wählen benutzt werden können und die sich auf zwölf Stellen erweitern lassen. Wenn jedoch eine Fernwahl nicht erforderlich ist, braucht nur die Zahl der zu wählenden Stellen (üblicherweise 7) in dem festverdrahteten Speicher 32 programmiert zu werden. Zum Wählen über eine Teilnehmerzentrale kann eine Pause in der Wählfolge eingeschaltet werden, um eine Außenleitung zu erreichen, beispielsweise nach der Wahl einer "9". Für eine nicht gewählte Stelle ist ein Draht nicht erforderlich. Die verbleibenden fünf Wörter, die in dem festverdrahteten Speicher 32 gespeichert werden können, sind für die Kontonummer des jeweiligen Verkaufsautomaten bestimmt. Das ergibt eine Kombination von 16⁵ Gesamtzahlen (10 48 576), die in dem festverdrahteten Speicher 32 programmiert werden können. Während bei dem Ausführungsbeispiel ein festverdrahteter Speicher zum Speichern dieser Information benutzt wird, können statt dessen auch ein ROM oder EPROM oder ein optischer Speicher eingesetzt werden. Die programmierte Kontonummer ist der aktuelle Datenauffindungsschlüssel, nach welchem die Daten und der Status des Verkaufsautomaten in dem Zentralcomputer CC ermittelt werden. Als Draht kann üblicher Wirewrap-Draht 30 GA verwendet werden. Dieser Draht wird in isolierenden Distanzstreifen (zwei Streifen mit jeweils 16 Positionen) eingeführt. Durch Verwendung des Drahtspeichers 32 können Telephon- und Kontonummern programmiert und verändert werden, ohne daß ein PROM oder ein ähnliches aufwendiges Programmiergerät erforderlich wäre. Programmierung und Veränderungen lassen sich erleichtern durch Verwendung der Leiterplattenverbinder 34. Weitere Einzelheiten über den festverdrahteten Speicher 32 ergeben sich im Zusammenhang mit der Fig. 12 der US-PS 42 41 237 (Speicher 1208).

Jegliche Zeitsteuerung innerhalb des Punktmoduls erfolgt mit Hilfe eines kristallgesteuerten Taktgebers 28. Als Kristall kann ein Quarz mit einer Grundfrequenz von 25 600 Hz verwendet werden; diese Frequenz verlangt die Punktmodulsteuerlogik 30. Der Takt des Mikroprozessors 18 wird von dem 25 600-Hz-Takt mit Hilfe eines Phasenregelkreises abgeleitet. Der Taktgeber 28 zeigt im Laufe der Zeit gewisse Ungenauigkeiten. Der Taktgeber 28 kann im Monat um durchschnittlich 6 min abweichen. Der Echtzeittaktgeber 28 innerhalb des Punktmoduls 10 wird daher bei jeder Kommunikation mit dem Zentralcomputer korrigiert. Das bedeutet, daß bei dem Überwachungssystem der Taktgeber 28 die genaue Zeit angibt.

Das Ausgangssignal des Punktmoduls 10 ist durch ein Telephonanpassungsglied 36 an das öffentliche Fernsprechnetz angeschlossen.

Der Punktmodul 10 ist in der Lage, den vollständigen Zustand der Warenvorräte und der Geldbeträge in dem Automaten zu speichern und zu jeder beliebigen Zeit zu melden.

Das Überwachungssystem bietet, wie erwähnt, - eine Anzahl unterschiedlicher Alarmfunktionen, von denen die einen an das Auftreten eines einzelnen Ereignisses und die anderen an das Auftreten einer Kombination oder einer Folge von Ereignissen gebunden sind. Die folgenden Alarmfunktionen werden unmittelbar nach ihrem Eintreten an den Zentralcomputer CC weitergemeldet; der "leer"-Zustand, ein Zustand "abgezähltes Geld", ein Stromverlust, wenn er zehn Minuten lang anhält, ein Geldrückgabe-Signal, Offenstellung des Türschalters (nach 5 sec) und hohe oder niedrige Temperatur (wobei eine hohe Temperatur innerhalb einer Zeitspanne von zwei Stunden nach einer Service-Beschickung nicht gemeldet wird).

Gemäß dem Flußdiagramm nach Fig. 3 wird ein Alarm wegen unzulässigen Zutritts zu dem Verkaufsautomaten erzeugt, wenn der Türschalter DSW betätigt wird und kein Signal aus einer Betätigung des Schalters ASW für zulässigen Zutritt innerhalb von 10 sec nach der Betätigung des Türschalters DSW eintrifft. Wenn andererseits sowohl der Schalter ASW für zulässigen Zutritt als auch der Service-Schalter SSW innerhalb von 10 sec nach dem Betätigen des Türschalters DSW gedrückt werden, so zeigt das die Durchführung einer Servicehandlung an, die dem Zentralcomputerkomplex mitgeteilt wird. Wie bereits erwähnt, müssen die Knöpfe der Schalter SSW und ASW in der richtigen Reihenfolge gedrückt werden, und zwar muß der Knopf des ASW-Schalters vor dem Knopf des SSW-Schalters gedrückt werden, andernfalls wird ein Alarm für unerlaubten Zutritt erzeugt. Wenn innerhalb der 10-sec-Frist nach dem Öffnen der Tür nur der Schalter ASW für zulässigen Zutritt gedrückt wird, so bedeutet das, daß im Gegensatz zu einer Servicehandlung eine Wartungshandlung vorgenommen wird. Die drei Schalter DSW, ASW und SSW liefern in ihrer Kombination also sehr wertvolle Informationen über jeden Verkaufsautomaten, die im Zentralcomputer CC analysiert werden. Das bedeutet, daß diese drei Schalter zusammen Digitaldaten erzeugen, aus denen der Zentralcomputer CC ermitteln kann, ob jemand sich unzulässigerweise Zutritt verschafft hat, ob eine Servicehandlung oder eine Wartungshandlung an dem jeweiligen Verkaufsautomaten vorgenommen worden ist. Zutrittsrufe von den jeweiligen Verkaufsautomaten werden dann von dem Zentralcomputer korreliert mit vorgeplanten Service- oder Wartungsaufrufen, um zu prüfen, ob diese Aufrufe berechtigt sind. Alarm wegen eines außerplanmäßigen Serviceaufrufs wird dabei erzeugt, wenn die Serviceaufrufe nicht vorgeplant gewesen sind.

Wie sich aus dem Flußdiagramm von Fig. 3 weiter ergibt, wird der Zeitgeber nach Ablauf der obenerwähnten Zeitspanne von 10 sec nochmals für eine Kontrolldauer von 10 min eingeschaltet. Während dieser Zeitspanne von 10 min kann die Tür geschlossen und wieder geöffnet werden, ohne daß eine neue Routine "unzulässiger Zutritt" gestartet wird, d. h. das Türschaltersignal bleibt unbeachtet. Wenn also ein Servicemann den Verkaufsautomaten zum ersten Male öffnet, muß er alle erforderlichen Knöpfe innerhalb von 10 sec drücken. Dann kann er aber den Automaten schließen und zu seinem Lieferwagen zurückkehren. Wenn er innerhalb von 10 min den Automaten wieder öffnet, wird auch für den Fall, daß er es versäumt den Zeitgeberknopf zu drücken, kein Alarm wegen unzulässigen Zutritts ausgelöst.

Durch speichern von planmäßigen Zeiten für Service- und Wartungsaufrufe in den jeweiligen Verkaufsautomaten unterscheidet der Zentralcomputer CC zwischen planmäßigen und außerplanmäßigen Service- oder Wartungsrufen. Wie oben erwähnt, wird ein Serviceaufruf identifiziert, wenn eine richtige Reihenfolge von Rufsignalen für zulässigen Zutritt und Service empfangen wird. Durch Vergleichen des Eintreffens von geplanten Serviceaufrufen mit den vorgesehenen Serviceaufrufzeiten werden sich planmäßige und außerplanmäßige Serviceaufrufe voneinander unterschieden. In entsprechender Weise kann ein Wartungsaufruf oder -alarm, der durch das Fehlen eines Serviceaufrufalarms nach zulässigem Zutritt identifiziert wird, als planmäßiger oder außerplanmäßiger Wartungsaufruf klassifiziert werden. Diese Möglichkeit, zwischen planmäßigem und außerplanmäßigem Zutritt zu den Verkaufsautomaten zu unterscheiden, stellt für die Automaten einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor dar. Z. B. könnten außerplanmäßige Zutritte ungesetzliche Zutritte darstellen, bei denen die Alarmlogik für unzulässigen Zutritt erfolgreich umgangen worden ist. Wenn eine ungewöhnlich große Zahl außerplanmäßiger Zutritte festgestellt wird, oder wenn sie mitten in der Nacht erfolgen, dürfte höchstwahrscheinlich ein unzulässiger Zutritt vorliegen.

Claims (4)

1. Vorrichtung für die Fernüberwachung eines Verkaufsautomaten mittels eines Zentralcomputers, mit
einer Mehrzahl von Abteilen für die Unterbringung der zu verkaufenden Produkte,
einer Türe in dem Verkaufsautomaten, die den Zutritt zu den Unterbringungsabteilen ermöglicht,
einem Türschalter zum Feststellen des geöffneten Zustands der Tür und zum Erzeugen eines Signals "Tür offen",
einem Zutritt-Rückmeldeschalter innerhalb des Verkaufsautomaten, der vor dem Öffnen der Tür unzugänglich ist und der ein Signal "zulässiger Zutritt" erzeugt, wenn er innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne nach der Erzeugung des "Tür offen"Signals betätigt wird,
einem Zeitgeber zum Messen der vorbestimmten Zeitspanne nach der Erzeugung des "Tür offen"-Signals,
einer logischen Schaltung zum Feststellen, ob der Zutritt- Rückmeldeschalter innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne betätigt wurde,
einer mit der logischen Schaltung gekoppelten Alarmeinrichtung, die ein Alarmsignal "unzulässiger Zutritt" an den Zentralcomputer abgibt, wenn der Zutritt-Rückmeldeschalter nicht innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne betätigt worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines Serviceschalters (SSW) ein Servicesignal erzeugbar ist, wobei ein Servicealarmsignal erzeugt und zum Zentralcomputer (CC) übermittelt wird, wenn das Servicesignal in Kombination mit dem Signal für "zulässigen Zutritt" erscheint, und ein Wartungsalarmsignal erzeugt und zum Zentralcomputer (CC) übermittelt wird, wenn ein nachfolgendes Servicesignal fehlt;
daß der Zentralcomputer (CC) den Zeitpunkt des Auftretens des Servicealarmsignals oder des Wartungsalarmsignals mit dem Zeitpunkt eines vorbestimmten planmäßigen Servicerufs oder Wartungsrufs in dem Speicher des Zentralcomputers (CC) vergleicht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Alarmsignal "unzulässiger Zutritt" erzeugt und an den Zentralcomputer (CC) übermittelt wird, wenn die Betätigung des Serviceschalters (SSW) vor der Betätigung des Zutritt-Rückmeldeschalters (ASW) erfolgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Messen der Temperatur im Inneren des Verkaufsautomaten,
eine Einrichtung zum Erzeugen und Übertragen eines Temperaturalarmsignals auf den Zentralcomputer, wenn die Temperatur oberhalb oder unterhalb eines vorgegebenen Temperaturwerts liegt, und
eine Einrichtung, die die Übertragung eines Alarmsignals für eine oberhalb des vorgegebenen Wertes liegende Temperatur während einer vorbestimmten Zeitspanne im Anschluß an die Erzeugung des Servicealarmsignals verhindert.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Logikschaltung, die auf das Ende der genannten vorbestimmten Zeitspanne anspricht und den Zeitschalter auf eine Kontrollperiode vorbestimmter Dauer einstellt, und
eine Einrichtung, die die Erzeugung des "Tür offen"-Signals während dieser Kontrollperiode verhindert.